Text aus: „zuhause Wohnen extra“ (Ausgabe 06/2016)
Fotos: Jahreszeitenverlag ZUHAUSE WOHNEN/Angelika Lorenzen
Es war eine Ruine. Aber Alexander Korb restaurierte das verfallene Gutshaus bei Weimar und setzte mit einer schwarz glänzenden Küche reizvolle Kontraste zum groben Sandstein. Man muss schon ein Visionär sein, um sich beim Anblick eines völlig verfallenen und entkernten, über 270 Jahre alten Gutshauses vorstellen zu können, dass man dort einmal wohnt – und dass im Parterre eine großzügige Küche entsteht, hell und offen zum Wohnraum, mit modernster Ausstattung zwischen uralten Wänden aus Bruchsandstein und einem Fußboden aus Zementfliesen, der wirkt, als wäre er schon immer dort gewesen. Glücklicherweise gehört es zum Job von Alexander Korb (39), solch kühne Ideen zu haben, er ist schließlich Architekt mit Sitz in Erfurt.
„Ein bisschen verrückt war das schon“, gibt er zu, ,,und unfassbar viel Arbeit. Aber heute freue ich mich jeden Tag über diese Küche!“ Mit ihren schwarz glänzenden Fronten schafft sie einen reizvollen Kontrast zum alten Gemäuer. Auch die Arbeitsplatten aus gewachstem Beton fügen sich überraschend gut ins Ambiente.
Auffällig aber ist vor allem die Aufteilung: Zwei Inseln stehen quer im Raum. Ist das nicht eher unpraktisch? ,,Ganz und gar nicht, das hatte ich schon immer genau so im Sinn«, betont Alexander Korb. ,,Beim Kochen – und ich koche viel! – habe ich alles in Reichweite: das Gaskochfeld, die Spüle und alle Arbeitsmittel. Mit meinen Freunden, die oft vorbeikommen, kann ich mich so gut unterhalten und auch auf die Terrasse hinaussehen.“ Um die Weite des Raums nicht zu stören, wurde ein leistungsfähiger Dunstabzug in 2,70 Meter Höhe in die abgesenkte Decke integriert. „Ich wollte etwas Modernes haben und gleichzeitig den Charme des Alten bewahren“, sagt Alexander Korb. Das ist ihm gelungen.